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  • Esaite-Berichte: 1. GRETSCH Sychromatic 400 MCV, 2. Electromatic G 5235-T Pro Jet
     

 

 

Mit einigen Bildern wollen wir dieses Mal eine Gretsch Archtop aus japanischer Fertigung vorstellen. Da haben wir also eine wirklich dicke

Jazz-Mama. Die Decke besteht aus laminierter Fichte. Zargen und Boden wurden gleichfalls aus laminiertem Holz hergestellt. In diesem

Fall aus leicht geflammtem Ahorn. Der Hals wurde im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen geleimt. Allerdings kommen noch Holzstreifen

für die Verbreiterung der Kopfplatte hinzu und der Teil nach dem Halsfuß auf der Decke ist auch angesetzt. 

 

 

 

 

Die Brücke ist lose auf das Spruce-Top aufgesetzt und wird durch den Saitendruck in Position gehalten. Beim Saitenwechsel also immer

eine nach der anderen tauschen, sonst kann man sich die richtige Position für den Saitenverlauf über den Hals und die Intonation neu suchen.

Ich hatte mir einige Zeit lang mit Tesafilm eine Markierung gesetzt.

 

Derbere Praktiker nehmen auch schon mal dafür das Taschenmesser. Der einzelne Pickup ist mittlerweile gegen ein Exemplar von TV Jones

ausgetauscht. Die wurden übrigens in Kooperation mit Brian Setzer entwickelt (Kappen aus dünnerem Material, etc.) und weisen klanglich

deutliche Vorzüge gegenüber den Japan-PUs auf, die vergleichsweise matter wirken.

 

 

 

 

Vor einigen Jahren hatte ich aus verschiedenen Gründen das eher zweifelhafte Vergnügen, zwei dieser Gretschs aus der gleichen Serie zu

vergleichen. Das andere Exemplar mit Sunburst-Finish und zwei Pickups durfte sich bald wieder verabschieden, da es mir viel zu dunkel klang.

Na gut, ich erzähle die ganze Geschichte:

 

Mich besucht eines Tages ein Gitarrenliebhaber, der die wunderschöne 400 sah und sich in sie unsterblich verliebte. So weit so gut. Seine Begehrlichkeit steigerte sich dermaßen, dass er sie mir nun mit aller Macht abringen wollte. Nach viel hin und her kam er - als ich also immer noch nicht wollte - mit der Sunburst-Version dieser Gitarre bei mir angelaufen: "Schau mal, die ist doch genauso schön". Am Ende seiner Bemühungen machte ich den Tausch mit. Schließlich wollte ich nicht an seinem Unglück schuld sein. Das war - nennen wir ihn einfach mal den "St. Johannes" - eben seine Traumgitarre.

 

Nun saß ich da, mit der anderen Synchromatic - hm. Man sollte es aber nicht glauben, was wenige Wochen später geschah.

Beim Besuch meines damaligen Lieblingsgitarrenladens steht da plötzlich mein blondes Gretchen vor mir. Der heilige Johannes hatte sie doch tatsächlich binnen kürzester Frist dorthin verscheuert. Ich also mit der gesunburstedten Synchromatic nix wie wieder hin und fragen, ob ich meine alte Gretsch im Tausch wieder bekommen könnte? Ja, das ginge, entgegnete man mir charmant, aber leider, leider nur dann, wenn ich fünfhundert Mark oben drauf legen würde . . . außer Spesen nichts gewesen. Etwas später bekam ich erneut ein Tauschangebot. Dieses Mal bot man mir eine schweineteure Gibson Les Paul für die Synchromatic.

 

Was ist bloß mit den großen Jungens los? Ich hatte aber ein wenig dazugelernt und widerstand. Zurück zur Synchromatic. Mit dem Bigsby-Vibrato

lassen sich bei dieser Blondine schön schwebende glitzernde Farben erzeugen. Es empfiehlt sich sogar, etwas die Höhen heraus zu nehmen. Besaitet

ist sie mit einem 11er-Satz. Bei lautem Betrieb neigt die Gitarre dazu, mit den Bässen in Resonanz zu gehen, so dass man für das erforderliche Dämpfen etwas Geschick benötigt. Die flachen Bünde gehören indes nicht gerade zu meiner Lieblingsausstattung, wie der eine oder andere ahnen könnte.

 

 

 

 

Für mich hat sich zusehens gezeigt, dass der Saitenabschnitt zwischen Bigsby-Saitenhalter und Rollerbridge harfenähnliche Schwingungen

erzeugt. Von daher nehme ich gern ein Schuh- oder Lederband zwischen die Saiten, um an diesem Punkt die unerwünschten Resonanzen

zu minimieren.

 

Für die Fotos hab ich die Strippe natürlich abgenommen. Leider komme ich nicht drum herum, zu erwähnen, dass die an sich attraktiven

Griffbrett- Einlagen lausig gemacht sind. Da wurden entweder zu große oder ausgefranzte Fräsungen fabriziert oder die Inlays konnten

im Format nicht präzise genug gefertigt werden. Jedenfalls fällt dem aufmerksamen Betrachter das großzügig verwendete Füllmaterial auf. 

 

 

 

 

Wenn wir schon dabei sind, dann aber gleich richtig: Jetzt soll doch mal einer erzählen, wie man an diese obercoolen Gurtknöpfe vernünftig

einen Lederriemen dran bekommt. Sind totschick, aber praktisch? Tja, so was Ähnliches gilt leider auch für den wunderschönen Pickuprahmen.

Das hübsche transparente Rähmchen ist eher von geringerer Stabilität und neigen recht schnell dazu, Risse zu bekommen.

 

Will sich jemand daran zu schaffen machen, sollte er Vorsicht walten lassen, sonst kann er sich gleich einen Neuen bestellen.

Der Vollständigkeit halber hier lieber gleich dazu der Hinweis, die Tremolofeder nach unten hin zusätzlich mit Filz zu unterfüttern, da

die Originalaustattung doch eher dürftig bzw. recht dünn ausgefallen ist. Es wäre zu schade, wenn eine intensive "Tremolanz" die Decke

nach einer Weile durchschubbert oder zumindest den Lack anfrist. Zu guter Letzt fällt mir auf, dass die Klinkenbuchse an der unteren

Zargen auch schon von kleineren Lackrissen umsäumt ist...

 

 

 

 

Aber jetzt Schluss mit dem Gemeckere. Die Gretsch ist eben nicht wie all die anderen. Und ebenso ist es ist kein großes Geheimnis oder gar tiefe Weisheit, dass sie ihre Ecken und Kanten hat. Wer Brian Setzer und die anderen Gretsch-Player liebt, braucht eigentlich keine weiteren Erklärungen.

Was natürlich ärgerlich sein kann, ist wenn sich das Gefühl breit macht, eine Weltfirma kopiert sich selbst nur auf unzureichende Weise,

kassiert dabei aber weiterhin Premiumpreise. Ach egal, so eine Gretsch gehört einfach in jeden gut sortierten Haushalt ...Tschöss!

 


 

 

Gretsch Electromatic G 5235-T Pro Jet

 

 

 

Schöne Gitarre aus China: Macht direkt aus dem Laden zunächst einen guten Eindruck. Die Bespielbarkeit läßt sich durch eine flachere Hals-

durchbiegung noch deutlich vereinfachen. Wobei der Sattel schon mal gut gemacht wurde und aus Knochen zu bestehen scheint. Hier ist kein

Handlungsbedarf. Vielleicht später etwas Grafitpulver oder Silikonöl für reibungsarme Saitenbewegung bei Benutzung des B50 Bigsbys.

Was wiegt so etwas komplett? Wir kommen auf ein Gewicht von 3,7 kg, was sich noch gut im Rahmen des üblicherweise Angenehmen bewegt.

Für eine teilweise hohle Konstruktion wirkt das dann aber vielleicht bereits eher schwer, was aber absolut gesehen kein Thema darstellt.

Dem geübten Auge wird bereits jetzt aufgefallen sein, dass sowohl Bridge als auchTuners auf den Fotos nicht mehr Originalhardware sind.

 

 

 

 

 

 

Die Bigsby-Benutzung bringt, wenn man damit nur ein klein wenig intensiver unterwegs ist, unschöne Verstimmungen. Da die

Brücke sich mit dem Drücken des Tremoloarms hin- und herbewegt, entscheiden wir uns für die Verwendung einer Roller-Bridge.

Damit wäre nun eine Problemzone entschärft. Warten wir mal ab, was sich sonst so im Verlaufe der Untersuchung ergibt... 

 

 

 

 

 

 

Schallers Brücke ermöglicht die Feineinstellung der Intonation, sowie des Stringspacings für den Saitenverlauf zu den Griffbretträndern

und über die Polepieces der Pickups. Technisch ziemlich ausgereift, würde ich mal sagen. Aber es gibt natürlich auch preiswerte Lösungen.

 

 

 

 

Die Original-Gurtknöpfe sind hübsch anzusehen, aber von der praktischen Seite eher ein Fall für den Austausch, was wir dann gleich erledigen.

 

 

 

 

Die Mechaniken rappeln leider beim genauen Hinhören etwas. Wir nehmen welche von Wilkinson und merken, dass sich das nicht ändert. Über

den Verstärker hört man zwar nichts davon, aber irgendwie nervt es dann doch. Die Wickelachsen sind kürzer, was wir sonst eigentlich mögen.

 

 

 

 

 

 

Da wir mit den Vintage-Style Tuners nicht so recht weiterkommen, wollen wir Toplocking Tuners von Schaller probieren. Diese Mechaniken

verfügen allerdings wie auch die teueren Hipshot-Tuners über zu kurze Achsen. Denn - wie wir nun endlich feststellen - mißt die Kopfplatten-

stärke bei der dicken E-Saite 18 mm und bei der D-Saite nur 16 mm. Kein Wunder, dass wir mit dem Austausch nicht zu Rande kommen - tolle Wurst.

 

 

 

  

 

 

Mit Gibson-Tunern hat die Werkelei doch noch ein vorläufiges Ende gefunden. Die passen bis auf die notwendigen 10 mm - Bohrungen genau

auf die Electromatic. Das ist nur mal nebenbei jetzt der vierte Mechanikensatz. Auf Bilder von den Hipshots verzichten wir vorerst hier.

 

 

 

 

 

 

Als wäre das nicht genug Drama, wird langsam deutlich, dass Saiten-Vibrieren mit dem B5-Lizenznachbau nicht wirklich zu machen ist. Selbst mit

einer anderen Feder erreichen wir keine Soft-Touch-Action. Der Kraftaufwand ist einfach zu hoch und paßt deshalb nicht in flüssiges Spiel.

Dazu nerven ja eh bekanntermaßen die Stifte als Saitenhalterung. Leute haben die schon abgesägt und die Rolle stattdessen durchbohren lassen.

Wir tauschen das alte Tremolo gegen ein Produkt aus dem Hause Düsenberg. Rockinger-Legende Dieter Gölsdorf hat mal nachgedacht.

 

 

 

 

 

 

Die Schrauben zur Befestigung auf dem Korpus sind bei Düsenberg übrigens erheblich länger. Die Saitendurchführung wird aus Messing

gefertigt. Und dieses Tremolo kann nun wirklich, was es soll. Dabei ist der Arm auch im Rahmen des Möglichen ganz nach Belieben

einstellbar (Länge und Winkel) - sehr gut. Fakten zur Montage: Ein Orignalloch kann bei der Verschraubung verwendet werden (links oben).

3 weitere sind neu zu bohren. Am Ende bleibt ein neues Loch, das durch das neue Tremolo unabgedeckt bleibt (rechts oben). Für die Optik

wird dies natürlich verschlossen und kaschiert.

 

 

 

 

 

 

Wichtig für den Klang: Die Wahl der passenden Saiten. Wir sind bei Dunlop gelandet. Die Pickups sind prima. Der Widerstand des Tonabnehmers

an der Brücke liegt bei kOhm 7,17. Am Hals lassen sich kOhm 5,18 messen. Der Hals ist von kräfigen Ausmaßen. Gerade noch komfortabel genug.

Die Sattelbreite kommt auf 43,5 mm. Am 12. Bund sind es dann 52,4 mm. Die Halsdicke am 1. Bund erreicht 23 mm und erweitert sich zum

12. Bund auf eine Stärke von 26 mm.

 

Eine Erneuerung von Gurtknöpfen, Mechaniken, Brücke und Tremolo ist kein Pappenstiel. Da muss man sich doch die Frage gefallen lassen, ob man

sich so eine Klampfe überhaupt kaufen sollte? Für den Hardcore-Bastler mit Budget und Geduld vielleicht eine spannende Geschichte, aber für

den normalen Gitarristen wohl eher eine Zumutung. Ist man über den Berg, kann man sich aber durchaus am Instrument erfreuen. Die Electromatic

spielt sich mittlerweile trotz eines kräftigen Halses sehr bequeum und bringt diese leicht semi-akustische Note im Klangbild - das gefällt.

 

Vermutlich könnte man an den Kosten für die Brücke noch sparen und besorgt sich eine Wilkinson-Rollerbridge, die man auch bei Hagstrom-

Gitarren findet. Direkt aus China reichen inklusive Versand manchmal dafür EUR 7,--: weiter unten links auf rotem Untergrund fotografiert.

 

 

 

 

 

 

Ach, hier hintendran die Info zu den Hipshot Mechaniken: Mit den Universal Mount Plates (UMP) erübrigt sich das Bohren neuer Löcher.

Die länglichen Bleche werden bei der Konfiguration 3+3 paarweise ineinander geschoben. Kleine hochstehende Kanten verhindern das

Verdrehen der Tuners. Der originale Zustand der Gitarre kann somit erhalten bleiben. Jetzt aber mit vermutlich besseren Mechaniken.

 

Bei unserer Kopfplatte führen die Bleche zu einer zusätzlichen Verdickung. Damit scheiden diese Tuners für das Upgrade aus.

Unten im letzten Bild erkennbar, dass die Kopfplatte zum oberen Rand hin dünner wird. Die Gibson-Mechanik der E-Saite steckt tiefer

in der Kopfplatte als die anderen. Also eine ungewollte Form des sonst sinnvollen Staggerings (Druck im Sattel).

 

 

 

 

 

 

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